Freitag, 1. Februar 2013

Digitalverlag 2011 - 2012

Hervorgegangen ist der im Januar 2005 als selbständiges Unternehmen gegründete CID Verlag aus der 1 Jahr zuvor aufgebauten CID Forschung Verlagsabteilung und steht damit in direktem Zusammenhang mit der Weiterführung des in Kolumbien zwischen 2000 und 2002 von der CID-Vorläuferfirma PLAN E.U. begonnenen Forschungsprojektes zu den Siedlungsgründungen mit Ortsnamen Berlin in Kolumbien. Ursprünglich waren die Textentwürfe für den geplanten Bildband in spanischer Sprache zusammengefaßt und als gebundener Script in Kolumbien als Grundlage für die Planung der Weiterführung des Studienprojektes herausgegeben worden. Im Jahre 2004 wurden die Schriften überarbeitet, neu illustriert, ins Deutsche übersetzt und als 4-bändige Schriftenreihe, die pro Heft 2 der besuchten Ortschaften beschrieb, herausgegeben. Grundlage für diesen Schritt war die von einheimischer Seite vorgebrachte Forderung, das Büro CID müsse sich aus dem Verkauf der Projektpublikationen selbst finanzieren und so die Mittel für die Weiterführung der Studien- und Dokumentationstätigkeit in Kolumbien selbst erwirtschaften.
 
Zur formell korrekten, weiteren Gestaltung des Unternehmensaufbaues als unabhängigem, privaten Forschungsbüro erfolgte - nach Vorbild des Vorgehens von PLAN E.U. in Bogota - die Registrierung des Unternehmens bei der Industrie- und Handelskammer in Limburg sowie die Anmeldung des Verlagsbetriebes als eigenständiges Gewerbe bei der Gemeinde Weilmünster. In Bogotá hatten entsprechend Registrierungen bei der DIAN und der Camara de Comercio Bogotá stattgefunden. Die publizierten Druckschriftenreihen des Verlages wurden in je einem Exemplar auf eigene Kosten als klebrandgebundene Tintenstrahldruckhefte an die Deutschen Bibliotheken Frankfurt und Leipzig sowie an die Hessische Landesbibliothek weitergereicht.
 
Einziger, aus diesem verwaltungsgemäßen Vorgehen resultierender Akt, war die am 24.1.2005 von der Gemeinde Weilmünster (Az.: 721.6/001027) erhobene Forderung nach Entrichtung zusätzlicher Gebühren für gewerbliche Sonderabfälle des Verlagsbetriebes. Die Argumentation des CID Verlages, beim Verlagsbetrieb entstünde kein zusätzlicher Papierabfall und aus diesem Grunde sei eine Ausnahmegenehmigung in Form einer Befreiung von zusätzlichen Gewerbemüllveranlagungen zu erlassen, wurde von der Gemeinde abgewiesen und der Vorgang am 15.2.2005 an den Kreisausschuß des Landkreises Limburg-Weilburg weitergeleitet, der ebenfalls zuerst auf der Forderung der Einrichtung einer zusätzlichen, kostenpflichtigen Papiermülltonne für den CID-Verlag bestand. Die betriebswirtschaftliche Kalkulation des CID Verlages ließ zu diesem Zeitpunkt nicht die Invention zusätzlicher Kostenstellen zu, so daß das Unternehmenskonzept bei gleichzeitigem überproportionalem Anstieg der Druckkosten wegen der parallelen Unstrukturierung des Tintenstrahldruckpatronenmarktes dahingehend geändert wurde, daß eine Wiederabmeldung des angemeldeten Verlags-Gewerbes erfolgte und die Verlagspublikationen zukünftig in Form von papierabfallfreien Internetschriftenreihen in Form eines gemeinnützigen Dienstleistungsangebotes eines Privatinstitutes mit Verlagsabteilung  - also nicht im Rahmen eines Gewerbebetriebes - weiter publiziert würden.

Zum gleichen Zeitpunkt stellte sich die Frage, wie die eigentliche Leserzielgruppe der Haupt-Publikationsreihe von CID, die ja in den Bewohnern der kolumbianischen Berlinsiedlungen, ehemals deutschstämmigen Emigranten, Geographen und landeskundlich-landschaftsplanerischen Fachpublikum bestand, mit einer in deutscher Sprache und in Deutschland verlegten und herausgegebenen Schriftenreihe überhaupt hätte erreicht werden können. Auch dieser Aspekt führte zu der Schlußfolgerung, daß eine Nutzung des Kommunikationsmediums Internet für die weitere Entwicklung zumindestens dieses Verlagsteilbereiches sinnvoll wäre.

 

Prospekt mit dem CID Verlagsprogramm von September 2004
 
 


Am 26. Oktober 2006 erfolgte die Etablierung einer ersten CID Verlagshomepage die am 31. Dezember 2007 erweitert, überarbeitet und aktualisiert wurde. Am 16. November 2008 erfolgte dann die Neu-Gründung der Homepage des CID Verlages mit separaten Posts für die 3 Schriftenreihen Landeskunde (Berlin-Projekt), Naturwissenschaften (Töpferwespenforschung) und Fotobuch als einseitiger Blog.

Die Präsentationsform des "einseitigen Blogs", vergleichbar mit einem fortlaufenden Streifen von oben nach untern lesbarer, chinesischer Wandzeitung, erwies sich bei steigender Zahl der präsentierten Publikationen als zunehmend unübersichtlich, so daß die Entscheidung für eine Neugestaltung der Verlagshomepage fiel, die ab Januar 2010 umgesetzt wurde und durch welche die heutige Form der Verlagspräsentation im Internet entstand. Aufbauprinzip ist dabei die Verlags-Homepage-Hauptseite mit dem "Header" und nachfolgenden Posts für die 5 Publikationsreihen Naturwissenschaften, Landeskunde, Fotobuch, Kommissionsbücher und Berichte, denen jeweils eigene, direktverlinkte Blogs für die Publikationen der jeweiligen Themengruppe angeschlossen sind, wobei die Berichte auf 2 separaten Blogs getrennt nach Entstehungszeitraum 2000-2004 und 2005-2013 präsentiert werden, während alle anderen Verlagsthemengruppen in jeweils nur einem Blog zusammengefasst sind.

Der Schritt weg vom kommerziellen Gewerbebetrieb Print-Verlag und hin zum gemeinnützigen und unabhängigen Instituts-Publikationshaus, das mit minimalem Betriebsaufwand und -struktur weltweit für jeden Nutzer des Internets und interessierten, sachkundigen Leser kostenlose Ergebnisaufbereitungen der Studientätigkeit von CID zur Verfügung stellt ist in erster Linie begründet mit der Einschätzung, daß die politische Dimension und Bedeutung von Teilbereichen der Fragestellungen mit denen sich das Institut beschäftigt, als wichtiger zu bewerten ist, als die kurzfristige und betriebswirtschaftlch unbedeutende Erwirtschaftung von Einnahmen aus Buchhandel und Verlagsgeschäft. Dies gilt sowohl für die Studien- und Publikationsprojekte LOS BERLINES, LAS ANTIOCHAS und LOS NASSAUS, die eine enorme Bedeutung für den internationalen Zusammenhalt der Bevölkerungen der betrachteten Orte und Landesteile entwickeln könnten, als auch für die medizinethischen Betrachtungen zu den LIPIDINFUSIONEN und MAGNETRESONANZTOMOGRAFEN, welche durch Klärung der mit diesen Medizintechniken verbundenen, kontroversen ethischen Fragestellungen die internationale Glaubwürdigkeit der diese Untersuchungen vorantreibenden Weltbevölkerungsteile als unzweifelhaft erscheinen lassen würde.

In dieser Konsequenz war die erste Internet-Online-Publikation des CID Verlages die Präsentation des aus der Lipidinfusionsstudie von 2005 resultierenden Fachartikels zum RISIKO DER ANWENDUNG VON LIPIDINFUSIONEN am 31. Dezember 2007. Aufgrund von mittlerweile wieder rückgängig gemachten Interventionen Dritter in die graphische Darstellung des Blogtextes erfolgte im Folgejahr eine übersichtlichere Re-Edition des medizinkritischen Artikels, die in der Neupräsentation der somit erneut lesbaren Schrift als Homepage mit vernetzten Kapitel- und Anhangsblogs am 4. September 2008 unter der Adresse http://www.lipidinfusion.blogspot.de/ mündete.

Zeitgleich erfolgte die Internetpräsentation der überarbeiteten Version des im Februar 2004 als Druckschrift erschienenen entomologischen Fachartikels über DIE GESCHICHTE DER WESPE EUMENES WAGNERIANUS in der neuen Digitalpublikations-Schriftenreihe Naturwissenschaften des CID Verlages und im September 2008 die Anlage der Homepage für das Berlinprojekt mit der zwischen 16. September 2008 und 31. Oktober 2010 nachfolgenden, schrittweisen Übertragung und Neuverfassung der deutschen Print-Artikel in 6 spanischsprachige Internetpublikationen der Schriftenreihe Landeskunde. Über den noch unfertigen Entwicklungsstand dieser Schriftenreihe informiert das Kapitel Landeskunde diese CID Berichtes 2013.

Mit dieser Grundlage war 2008 das Fundament für den weiteren Aufbau des CID Internetverlages geschaffen. Mit dem "Schritt ins Internet" einher ging eine fortschreitende Professionalisierung der Textredaktion und des Artikeldesigns in Blogform bei gleichzeitiger Trennung von den initialen Druckauflagen der ersten eigenen Bücher, die in zunehmenden Maße als improvisiert und nicht weiterhin präsentabel erschienen. So wurde das expertimentelle Fotobuch FRAGEN AN HOCH aus dem Verlagsprogramm genommen und nicht weiterhin angeboten, da einzelne Abbildungen aus heutiger Sicht unangepaßt erscheinen. Solcher Makel wäre bei einem Internetbuch in Sekundenbruchteilen nachträglich korrigierbar, bei verbreiteten Druckexemplaren ist eine Bildkorrektur oder ein Bildaustausch allerdings nicht mehr möglich. Glücklicherweise war die Zahl der verkauften Exemplare dieses Fotobuches Null. Ähnliches gilt für die gedruckte Wespenpublikation, die mit viel zu kleinen Abbildungen ausgestattet war und die gedruckten Berlinschriften, deren Bildqualität in Tintenstrahldruckversion stark zu wünschen übrig ließ. All diese Negativcharakteristiken konnten bei den Internetversionen der Artikel ausgeglichen werden.

In den Berichtskapiteln Naturwissenschaften und Landeskunde war schon darauf hingewiesen worden, daß die Entscheidung für eine langfristige Niederlassung in Weilmünster zu einer Änderung des Schwerpunktes der Studien- und Publikationsthemen, die ja ursprünglich zu 100% auf das Land Kolumbien bezogen waren, geführt hatte. Zwischen 2008 und 2010 entstand so die landeskundliche Artikelserie zur Ortsgeschichte Weilmünsters mit den Digitalpublikationen DIE SARAHS, DER JÜDISCHE FRIEDHOF und DIE KIRBERGFESTUNG. Im aktuellen Berichtszeitraum 2011 und 2012 wurde die naturwissenschaftliche Homepage für die geplante Artikelserie NATUR DES WEILTALES neu eingerichtet und mit dem Einstellen von Fach-Publikationen zu Themen der Botanik, Zoologie, Geologie und einer popularäwissenschaftlichen Bildserie zur kalendarischen Astronomie begonnen.

Die präsentierten Artikel haben entweder die Form der Betrachtung einzelner, bemerkenswerter und exemplarischer Tier- und Pflanzenarten:


oder sind Teil einer größeren Untersuchung des vollständigen Arteninventares mit dem Anspruch, sämtlich im Naturraum der Großgemeinde vorkommenden Arten einer Tierordnung zu suchen, fotografisch zu erfassen, zu bestimmen und zu beschrieben und in Form eines illustrierten Kataloges mit Bestimmungshinweisen und ökologischen Daten als Grundlage für den naturkundlichen Unterricht zur Verfügung zu stellen:



Letztere 3 Publikationsreihen haben im Gegensatz zu den sofort vollständig publizierten Einzelartenbeschreibungen den Charakter "dynamischer Publikationen" die im Laufe der Untersuchungsjahre fortschreitend aktualisiert, redaktionell überarbeitet, vervollständigt und verbessert werden, was den vorübergehenden Nachteil hat, daß sie heute, also wenige Jahre nach Untersuchungsbeginn im Jahr 2008, noch nicht vollständig sind und permanenten Änderungen unterliegen. Auch dieser Aspekt ist im Berichtsfachkapitel Naturwissenschaften bereits erwähnt worden.

Größtes, zuletzt fertiggestelltes Werk der Reihe "Natur des Weiltales" ist die Herausgabe des Internetbuches DIE FOSSILIEN VON EMMERSHAUSEN am 13. Dezember 2011. Das Fossilienbuch, für dessen Erstellung zahlreiche Exkursionen, Bibliotheken- und Institutskonsultationen in Frankfurt, Gesteinsuntersuchungen und umfangreiche Serien von Makrofotografien der versteinerten, fossilen Lebewesen notwendig waren, ist   im Gegensatz zu den anderen wissenschaftlichen Schriften auch als Druckversion erhältlich. Beim Aufruf dieser CID Publikation mit dem Microsoft Internet Explorer kommt es auf Grund einer Fremdmanipulation zur fehlerhaften Unterdrückung der letzten Kapitel des Buches, die unsichtbar bleiben. Bei Verwendung des Firefox Browsers tritt das Problem nicht auf.



Titelseite der neuen Publikation DIE FOSSILIEN VON EMMERSHAUSEN in Printversion
Zur Preisgestaltung siehe Anmerkungen im Berichtskapitel Naturwissenschaften
 
 

In der Verlagsschriftenreihe KOMMISSIONSBÜCHER & SPANISCHE TITEL wurden 2 weitere Veröffentlichungen aufgenommen. Es handelt sich um die Titel von Eva von Hase-Mihalik und Doris Kreuzkamp DU KRIEGST AUCH EINEN SCHÖNEN WOHNWAGEN über Zwangslager für Sinti und Roma in Frankfurt, erschienen im Brandes&Apsel Verlag und um die Publikation der Korrespondenz im Rahmen der "Aktion Storch" von Berlin aufs Land verschickter Kinder mit ihren Eltern von Helga & Linda Bausch LEBE WOHL IN DER FERNE.

Durch Neustrukturierung des Kommissionsbuchblogs konnte die im vorigen Bericht erwähnte Unterdrückung der Darstellung mehrerer Titel korrigiert werden, die vermutlich durch Eingriffe Dritter hervorgerufen worden war und nur bei Betrachtung des Blogs im Microsoft Internet Explorer aktiv war, nicht aber bei Verwendung von Firefox.

Besonders bedauerlich war im Berichtszeitraum die Rücknahme der Zustimmung zur bereits erfolgten Publikation des Titels "El Discurso Politico de Álvaro Uribe Vélez: Hacia una Resemantización de la Guerrilla", der Graduationsarbeit einer deutsch-kolumbianischen Studentin der politischen Kommunikation an der Universität EAFIT in Medellin, durch die Autorin. Die spanischsprachige Internet-Online-Publikation war bereits im Direktzugriff in die Schriftenreihe Landeskunde eingestellt worden und wäre die erste Online-Publikation im CID Verlag durch einen anderen Autoren als den Verlagsgründer selbst geworden, und somit ein Schritt in die Richtung auf den Aufbau des Verlages über den Rahmen des individuellen Selbstverlages hinaus, doch leider führten landesinterne Rücksichtnahmen der noch im Prüfungsverfahren stehenden Studentin zum Rückzug ihrer ursprünglichen Zusage. Inhalt der Arbeit war eine analytische Betrachtung der Wortwahl des Präsidenten Alvaro Uribe Velez bei die Guerrillabewegungen betreffenden, politischen Diskursen in seinen ersten Amtsjahren ab 2002.

Ebenso bedauerlich war die Forderung der als Co-Autorin der Berlinpublikationsreihe im Titel der Schriftenreihe genannten kolumbianischen Anthropologin Dr. phil Yolanda Sol Montoya Bonilla auf Löschung ihres Namens als Autorin in den Online-Versionen der Berlin-Projekt Artikel im Jahre 2011. Frau Dr. Montoya hatte zwar nicht direkt an den Studienreisen in die Berlinsiedlungen und an der Artikelredaktion teilgenommen, war aber dankenswerterweise bereit, ohne Honorarforderung die spanische Version der Schriftenreihe zu überarbeiten und orthographische Fehler zu korrigieren, so daß die Nennung ihres Namens als Mitautorin neben Peter Zanger und Myriam Rincon Reina für den CID Verlag eine Selbstverständlichkeit war.

Schwerpunkt für den CID Verlag in den kommenden Jahren wird die Vervollständigung der Berlin Schriftenreihe und die Weiterführung der Natur des Weiltales Publikationen sein. Gegebenenfalls soll auch die Tätigkeit an der Orange-Nassau Publikationsreihe wieder aufgenommen werden. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen steht im beginnenden Geschäftsabschnitt 2013-2014 auch die Frage der Erwirtschaftung von Einnahmen für den CID Verlag aus seiner Publikationstätigkeit auf der Tagesordnung. Dies könnte auf folgenden Wegen geschehen:
 
  • Suche eines Trägers für die Weiterführung bestimmter Studien- und Publikationsthemen (Auftragsforschung und -publikation)
  • Akzeptanz ausgewählter Werbepräsentationen auf den Blogseiten zur Erwirtschaftung von anteiligen Einnahmen pro Seitenbesucher
  • Verkauf von Publikationsrechten an Dritte (Copyright-Management)


Zur Analyse der Durchführbarkeit und potentiellen Implementation dieser betriebswirtschaftlichen Schritte übernahm im Januar 2013 die Verlagskauffrau Sally Liu die Funktion der Copyright Managerin im CID Verlag.


Weitere Auskunft über die Entwicklung des CID Verlages zwischen 2004 und 2010 geben unter anderem die Berichtskapitel


Verlagsabteilung von CID Forschung 2004-2005

CID Verlag 2007-2008

The CID Verlag Publishing House 2009-2010
 









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